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Die Gesichter hinter den Berufen

"Lerne Gemüsegärtner, werde Umweltberater."

Ein Interview von Berufsbildungplus.ch:

Hannes Blaser stammt aus einer Familie, die sich seit Generationen dem biologischen Anbau von Obst und Gemüse verschrieben hat. Als Umweltberater führt er diese Tradition fort und engagiert sich für eine nachhaltige Gemüseproduktion.

 

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Hannes Blaser im Gespräch mit Berufsbildungplus.ch (Bild: Berufsbildungplus.ch)

 

Sie sind mit einer beruflichen Grundbildung als Gemüsegärtner ins Erwerbsleben gestartet. Wieso?

Die Freude an der Produktion von natürlichen Nahrungsmitteln liegt in der Familie: Mein Grossvater war Obstgärtner, mein Vater Gemüsegärtner. Beide haben sich dem biologischen Anbau verschrieben. Ich wollte diesen Weg weitergehen und startete nach der Wirtschaftsmatur ein Studium zum Ingenieur Agronom. Da mir dieses zu wenig auf nachhaltige, biologische Landwirtschaft ausgerichtet war, brach ich ab und absolvierte stattdessen eine Lehre als Gemüsegärtner.

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Heute sind Sie Umweltberater mit eidgenössischem Fachausweis. Was hat Sie bewogen, diesen Abschluss zu erzielen?

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind Themen, die mich schon lange begleiten. Deshalb wollte ich mich nach der Lehre in diesem Bereich weiterbilden. Zuerst absolvierte ich die Berufsmaturität, da mir vom Wirtschaftsgymnasium die naturwissenschaftlichen Fächer fehlten. Danach schloss ich die Ausbildung zum Umweltberater ab. Diese war sehr praxisnah – das erlaubte mir, direkt nach dem Abschluss mit Beratungen zu starten.

 

Welche Hürden mussten Sie auf Ihrem Bildungsweg überwinden?

Ich absolvierte die Berufsmaturität und die Ausbildung zum Umweltberater berufsbegleitend. Das heisst: Ich musste die Ausbildung durch Teilzeitarbeit finanzieren. Deshalb wurde es geldmässig oft eng. Zudem fand ich es anspruchsvoll, Weiterbildung, Job und Freizeit unter einen Hut zu bringen.

 

Was haben Sie in der Grundbildung gelernt, das auch für Ihre heutige Tätigkeit unverzichtbar ist?

In der Lehre eignete ich mir viel Fachwissen über Natur und Pflanzen an. Und: Die Arbeit bei Wind und Wetter – oft auch am Wochenende – förderte meinen Durchhaltewillen. Weiter gewann ich dank der Zusammenarbeit mit Erntehelfern aus anderen Ländern Einblick in unterschiedliche Kulturen. Zudem konnte ich mir ein Netzwerk zu Gemüsebauern aufbauen. Heute bin ich für einige von ihnen als Umweltberater tätig.

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Weshalb lohnt sich Weiterbildung?

Die Wirtschaft braucht gut ausgebildete Berufsleute mit handwerklichem Hintergrund. Mit einer Weiterbildung erweitert man seine Kompetenzen und wird fit für Führungsaufgaben – dies wirkt sich positiv auf den Lohn aus. Es stärkt zudem das Selbstvertrauen, wenn man sich neuen Herausforderungen stellt. Heute unterstützt der Bund Absolvierende von Kursen, die auf eine eidgenössische Prüfung vorbereiten, finanziell. Das ist entlastend.

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Hannes Blaser

Alter                                 37                

Erstberuf                         Gemüsegärtner EFZ

Andere Abschlüsse       Umweltberater mit eidgenössischem Fachausweis

Aktuelle Tätigkeit          Umweltberater und Teichbauer

Arbeitgeber                    Traumteiche.ch, Gümmenen

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